Das Erbe der Macht - Band 1: Aurafeuer (Urban Fantasy) by Andreas Suchanek

Das Erbe der Macht - Band 1: Aurafeuer (Urban Fantasy) by Andreas Suchanek

Autor:Andreas Suchanek [Suchanek, Andreas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Urban Fantasy, Harry Potter, Chroniken der Unterwelt
Herausgeber: Greenlight Press
veröffentlicht: 2016-09-26T16:00:00+00:00


12. Der Bund des Sehenden Auges

Alex stöhnte.

Er hatte schon einige Hangover erlebt, aber das war der bisher schlimmste. Warum lag er auf dem Boden? Steinboden?! Die Erinnerung kehrte jäh zurück. Er fuhr in die Höhe. Eine furchtbar dumme Idee, wie er sofort feststellte. Der Schwindel nahm schlagartig zu, die Übelkeit ebenso.

»Tief durchatmen«, kam es von Chris. »Hab ich auch schon hinter mir. Würde dir ja mit 'nem Hangover-Zauber helfen, aber unsere Magie ist komplett ausgeschaltet.«

Nur langsam klärten sich Alex' Gedanken. »Wie jetzt, ich werde frisch zum Magier, und prompt stiehlt jemand meine Kraft?« Er blickte umher.

Er realisierte die dumpfe Leere im Inneren. Das Sigil war nicht länger erreichbar. Kurz wallte Panik auf. Es fühlte sich an, als habe eine grausame Macht von einem Augenblick zum nächsten einen seiner Sinne ausgeschaltet. Wie musste es da erst Chris ergehen, der seit Jahren daran gewöhnt war, auf magische Essenz zuzugreifen?

Er schob das Gefühl der Machtlosigkeit beiseite. Vorsichtig, um den Schwindel nicht erneut auszulösen, blickte er sich um.

Sie saßen in einem Kerker. Die Wände bestanden aus grob behauenem Stein, Feuchtigkeit und Schimmel. Ein einzelnes Gitterfenster ließ etwas Licht hereinfallen, das jedoch nicht von draußen kam. Fackelschein erhellte das Verlies. Ein monotoner Singsang hallte zu ihnen herab.

»An was erinnerst du dich?«, fragte Chris.

Vorsichtig schob Alex sich an der Wand entlang in die Höhe. »Tanzen, geile Cocktails. Ich wollte gerade einer echt heißen Braut einen Zaubertrick vorführen. Und dann … waren das Mönche?!«

»Jap«, kam es zurück. Erst jetzt sah er die Schrammen und blauen Flecke auf dem Gesicht des anderen. »Dieselben, die den Folianten haben. Irgendwie konnten sie unsere Magie vollständig ausschalten. Leider sind sie auch im Nahkampf ziemlich gut.«

»Wie hab ich mich geschlagen?«

»Einer kam von hinten und hat dir eins übergezogen.«

»Toll.« Alex schnaubte. »Die Sache wird echt immer besser. Gehören die zu den … Schattenkämpfern?«

Chris schüttelte den Kopf. »Wenn das so wäre, hätten sie uns getötet. Nein. Das ist eine ganz andere Gruppe. Eine, von der ich noch nie etwas gehört habe.«

Schritte erklangen.

Alex stieß sich von der Wand ab, um einen würdevolleren Anblick zu bieten. Der Schwindel kam prompt wieder, er taumelte und ging in die Knie.

Drei Kuttenträger erschienen. Besagte Kutten bestanden aus grobem Stoff, gingen in Kapuzen über. Letztere waren zurückgeschlagen. Jeder der Neuankömmlinge hatte eine Glatze. In die Stirn war ein Auge geritzt.

»Mein Name ist Huan«, sagte der Größte mit überraschend sanfter Stimme. »Bitte folgt uns und verzichten auf Gewalt, eure Magie liegt unter einem Dämpfungsfeld.«

»Was soll das alles? Wieso sind wir hier?«, fragte Chris.

»Fragen sind überflüssig«, kam es von Huan.

»Ich weiß schon, warum ich Atheist bin«, knurrte Alex.

Mit Chris folgte er den Mönchen. Sie gingen einfach voraus, völlig unbeeindruckt davon, zwei Gegner im Rücken zu haben. Wie leicht hätten sie nun zuschlagen und fliehen können. Alex verwarf den Gedanken. Wenn das die Typen waren, die gegen Jen und Mark gekämpft hatten, waren sie ebenfalls Magier. Zum ersten Mal wurde ihm bewusst, wie wichtig dieser Wall war, der die Welt der Magie von jener der Nimags trennte. Nichtmagier hätten keine Chance in einem derartigen Kampf.



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